Immer Montags: Neues von der Gotik!
Am Montag die Welt entdecken? Wenn Museen und Friseur zu haben? Bei uns gibt es faszinierende Gotik-Bilder, dazu kleine Geschichten zu Höhepunkten, versteckten Raritäten und Kuriositäten im Landkreis Rottal-Inn. Und an jedem neuen Gotikmontag kommt ein neues Gotik-Bild dazu....
Lampe vergessen? Das wäre dumm: wer wachsam ist, hat stets eine Lampe dabei, sonst entgeht ihm vielleicht Entscheidendes....
... Das Gleichnis von den klugen und den törichten Jungfrauen erzählt, wie die Letzteren ihre Lampen vergaßen und infolge ihre eigene Hochzeit verschliefen. „Wachet auf! die Lampen nehmt“ singt man deshalb bis heute im #Advent, auf dass man #Weihnachten nicht verpasse. In der Dietersburger Kirche hat man die wachen Frauen mit brennender Lampe und die Eingeschlafenen mit umgedrehtem, dunklen Öllicht um 1500 als Mahnung an den Chorbogen gemalt - gleich neben der Kanzel: zumindest die Predigt sollte keiner verschlafen…
Fotos: Dionys Asenkerschbaumer
Ein grauer Gotikmontag im November…Wir queren den Friedhof rund um die spätgotische Pfarrkirche in Walburgskirchen bei Tann in Nierderbayern und träumen vom Sommer…
...Wie schön sich der rote Ziegelbau doch noch vor ein paar Wochen von dem Grün der Bäume und dem blauen Himmel abgehoben hat. Das gegen 1500 errichtete Bauwerk hat schon einige Sommer kommen und gehen gesehen. Erbaut hat sie einst eine Baufirma, die in der Umgebung für mehrere solcher Ziegelbauten verantwortlich war. Man spricht auch vom "Meister von Taubenbach", denn dort (in Taubenbach) hat er ebenfalls gebaut. Eines seiner Markenzeichen sind die wunderschön gleichmäßigen, parallelen Rippennetzen. In Walburgskirchen sind sie zusätzlich bunt bemalt.
Fotos: Dionys Asenkerschbaumer
Gotikmontag am Weltkindertag, 20. November: da denken wir spontan an jene wunderbare Darstellung einer Großmutter mit gleich zwei Kindern auf dem Arm in Sankt Anna bei Ering. Wer das ist?...
...Die Frau heißt, wie hier kaum anders zu erwarten: Anna. Auf ihrem Arm hält sie ihre Tochter Maria und das Enkelkind Jesus. Gleich daneben hat man Maria mit dem Jesuskind gemalt: Um die Kinder sorgten sich um 1500, als man die Kirche in St. Anna baute, offenbar vor allem Mütter und Großmütter. Liebe Väter und Großväter: lasst Euch nicht abhalten, diesen Weltkindertag mit Euren Kindern und Enkeln zu begehen! Schaut mit Ihnen gemeinsam zum Beispiel auf unser #Gotikportal. Da gibt es einen eigenen Kinderbereich: www.gotikportal.de/gotikids.
Fotos: Dionys Asenkerschbaumer
Gotikmontag heute ganz in Weiß…
... Die Marienkirche im kleinen Weiler Wald bei Falkenberg präsentiert sich hell und lichtdurchflutet. Hinter der Marienfigur am Altar glänzt das Gold. Maria reicht ihrem Kind einen Apfel. Was aussieht wie ein Spiel hatte einen Sinn, den früher jeder fromme Kirchenbesucher sofort verstand: hat nicht schon Eva ihrem Gefährten einen Apfel gereicht? Kam damit nicht alles Unheil in die Welt? Nun tut Maria das Gleiche mit dem Jesuskind. Wird jetzt alles heil? Auch wenn man das angesichts von Krieg und Unheil nicht glauben will, kann man sich an diesem beständigen Bild der Hoffnung erfreuen: ein über fünfhundert Jahre alter Lichtblick auch im aktuell trüben November.
Fotos: Dionys Asenkerschbaumer
Heute am Gotikmontag, am 6. November haben alle Namenstag, die Leonhard, Lennard, Leonardo oder ähnlich heißen: Glückwunsch! ...
...Wir zeigen allen zur Feier des Tages die kleine Leonhardikapelle. Sie steht gleich neben dem riesigen und mächtigen Turm der Wallfahrtskirche Schildthurn. Leonhard war dafür berühmt, dass es ihm immer wieder gelang, bei seinem König Chlodwig Gefangene frei zu bitten. Darum hat man ihn später häufig mit Ketten dargestellt. In Altbayern haben die Bauern darin eher die Ketten erkannt, mit denen sie ihre Kühe, Ochsen und Pferde anzubinden pflegten. So wurde aus dem Gefangenenheiligen Leonhard unversehens ein Viehpatron. In Schildthurn hat man ihm die kleine Kapelle wohl errichtet, dass auch die reichen Viehbauern aus der weiteren Umgebung einen Grund hatten vorbeizuschauen. Zur viel größeren Wallfahrtskirche daneben zog es nämlich vor allem ihre Frauen. Sie verehrten dort die drei Damen Einbeth, Vielbeth und Warbeth und später den Patron der Mütter, den heiligen Ägidius.
Fotos: Dionys Asenkerschbaumer
Gotikmontag im nebligen Seibersdorf bei Kirchdorf am Inn. Allerheiligen, Totensonntag, Volkstrauertag stehen vor der Tür. Da kommen leicht melancholische Gedanken...
...Das schwere Tuffsteingemäuer der vor weit über 500 Jahren gebauten Seibersdorfer Kirche birgt manchen Schatz, der einem darin noch bestärken kann. Die einfühlsame Darstellung Marias mit ihrem toten Sohn auf den Knien, eine Pietà aus dem 16. Jahrhundert, zum Beispiel. Oder jener Grabstein mit Wappen und dem alles Wesentliche zusammenfassenden Wahlspruch: Nasci – Pati – Mori: Geboren werden, dulden, sterben.
Fotos: Dionys Asenkerschbaumer
Netzrippengewölbe, ein spätgotisches Sakramentshäuschen, frühbarocke Fresken, neugotische Figuren, moderne Glasfenster und eine nur wenige Jahre junge liturgische Ausstattung von Joseph Michael Neustifter... ....Passt das alles zusammen? Wir finden schon – und wir haben auch ein Anschauungsbeispiel: Kirchberg bei Eggenfelden. Vor rund fünfeinhalb Jahrhundert hat man das ehrwürdige Gemäuer errichtet und im Laufe der Jahre immer wieder neu ausgestattet, ausgemalt, aus- und wieder eingeräumt. Was für eine gelungene Zusammenstellung aus alt, mittelalt, nicht ganz so alt und ziemlich neu...
Fotos: Dionys Asenkerschbaumer
Unser Gotikmontag geht heute auf Spurensuche in Brombach. Bei Philipp Apian, der rund 450 Jahren vor Google Bayern eine erste Landkarte bescherte, finden wir zu diesem kleinen Ort bei Bad Birnbach den Eintrag:...
...„ein Dorf, eine Burg auf einem Hügel an der Rott und ein Bach gleichen Namens“. Dorf, Rott und den kleinen Brombach findet man schnell. Auch ein Hügel ist da – und tatsächlich: die Straße hier heißt „Am Schlossberg“. Leider fehlen Schloss oder Burg…fast… die kleine ehemalige Schlosskapelle ist noch übrig! Das eisenbeschlagene Tor ist meist fest verschlossen. Wir zeigen Euch trotzdem einen Blick ins Innere des uralten Bauwerks mit seinem altertümlichen Kreuzgewölbe im winzigen Altarraum. Es lohnt sich aber auch außen um die Kirche zu laufen. Da begegnet man zum Beispiel diesem rätselhaften Kopf eines jungen Mannes mit fliegender Lockenmähne und eleganter Kappe. Wer hat ihn hier eingemauert? Und warum?
Fotos Dionys Asenkerschbaumer
In herbstlichem Zwilicht zeigt sich das kleine Kirchlein in Weinberg bei Baumgarten, Gemeinde Peterskirchen. Über das rätselhafte Steinrelief in ihrem Inneren haben sich schon viele Menschen den Kopf zerbrochen. Was ist das? Eine römerzeitliche Wirtshausszene mit fliegenden Stühlen und Töpfen? Eine rituelle Taufe? Eine antike Feuerwehr im Einsatz?...
...Eine Szene aus Homers Odysee oder der Perseussage des Orest? Wir können das Rätsel nicht lösen… Aber vielleicht habt Ihr noch ein paar neue Ideen? Schreibt uns Eure Geschichten auf Instagram (rottal_inn #gotikmontag). Jedenfalls ist der Stein sehr alt, ziemlich sicher aus der Zeit, als noch #Römer durch das Rottal zogen. Spannend ist aber auch die jüngere Geschichte des bejahrten Stücks. Es befand sich nämlich bis vor ein paar Jahrzehnten noch an der Außenseite der Kirche. Dann rückten eines Tages vermeintliche „Denkmalschützer“ an, die es gerne auf einen Lastwagen verladen und mitgenommen hätten. Aufmerksamen Nachbarinnen und der herbeigerufene örtliche Heimatpfleger wussten das zu verhindern. Seither verwahrt man das wertvolle Stück sicher in der Kirche. Wer es sehen will, muss warten, bis ihm jemand aufsperrt…
Heute am 2. Oktober feiern nicht nur die Inder den 154. Geburtstag von Mahatma Ghandi, dem großen Unabhängigkeitskämpfer und Pazifisten. Heute begeht die ganze Welt den Internationalen Tag für Gewaltfreiheit...
...Da stehen wir auch am Gotikmontag nicht zurück und zeigen Euch, wie man in Noppling in Niederbayern, nicht weit weg von Reut und Tann, schon vor weit über 500 Jahren dazu ermahnte, nicht immer gleich zuzuschlagen. Auf dem Relief aus dem ausgehenden 15. Jahrhundert betet Jesus in Erwartung seiner im Hintergrund schon heranrückenden Häscher verzweifelt, dieser Kelch möge doch an ihm vorübergehen. Sein schlafender Kumpan Petrus aber hält in seiner Hand schon ein Schwert. Mit diesem wird er nur wenig später aufrumpeln und dem Gerichtsdiener Malchus, ohne viel nachzudenken, ein Ohr abschlagen. „Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der wird durchs Schwert umkommen“, ermahnt ihn sein Meister. Ein bedenkenswerter Rat – nicht nur für Petrus!
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Gotikmontag, das ist heute in Deutschland auch der Tag der Zahngesundheit. Wir nehmen das zum Anlass und zeigen Euch...
...eine Frau aus dem wahrhaftig vielgestaltigen Heiligenkalender, die für das Thema zuständig ist: Apollonia. Der Legende nach hat man ihr bei einer Christenverfolgung die Zähne ausgeschlagen, was sie fürderhin zur Patronin aller an Zahnschmerzen Leidenden machte. In Kirchdorf am Inn hat man um 1480 eine Figur von ihr in die Kirche gestellt und ein paar Jahre später auch in Kleinmünchen bei Arnstorf. Beide tragen eine Zange in der Hand, mit der man einst Zähne zog…Autsch!
Aber helf was helfen mag! Heute empfehlen wir Vorbeugung, also: Zähneputzen! Und wenn’s wirklich Ernst wird einen (guten) Zahnarzt!
Foto: Dionys Asenkerschbaumer
Das Blau der Ferne klärt sich schon
Vergeistigt und gelichtet
Zu jenem süßen Zauberton,
Den nur September dichtet
Das hat Hermann Hesse gedichtet…
… So September-blau war auch der Himmel, als unser Fotograf dieses Bild der Pfarrkirche St. Georg in #Amsham aufgenommen hat, das wir Euch am heutigen #Gotikmontag zeigen. Sehenswert sind die um 1500 entstandenen Gewölbe: Im Altarraum überziehen diese spätsommerlich gemalte Ranken. Im Langhaus entdeckt man streng parallel geführte Rippen. Als man die Kirche 1873 verlängerte, war es nicht schwer, diese regelmäßige Rippenmuster noch ein bisschen weiterzuspinnen: Der Bruch fällt jedenfalls kaum auf…
Fotos: Dionys Asenkerschbaumer
Es lohnt sich, mit der #Rottalbahn zu fahren: immerhin die längste Nebenstrecke Deutschlands. Gleich nach der Station #Bad Birnbach kommt #Anzenkirchen. Wenn man dort...
an der von Pferdeweiden umgebenen Kirche vorbeizuckelt, fühlt man sich fast ein bisschen wie in einer #Modelleisenbahn. Am #Gotikmontag wollten wir wissen, was es mit dieser musterhaften Landkirche auf sich hat…
Den größten Teil hat der Kaplan Alois Schott aus #Triftern in den Jahren 1872/73 geplant. Dabei hat er den mittelalterlich gewölbten Altarraum der früheren Schlosskapelle weiterverwendet und ziemlich geschickt an sein malerisches Gebäudeensemble angeschlossen. Ob er gerne mit Modelleisenbahn gespielt hat wissen wir nicht. Aber er hatte einen berühmten Bruder, der ihm bestimmt beim Planen geholfen hat: Johann Baptist Schott hatte unter anderem die Annabasilika in #Altötting und die Pfarrkirche in #Zwiesel im Bayerischen Wald erbaut. Auf unserem #Gotikportal findet ihr noch mehr seiner Bauten: https://gotikportal.de/
[Fotos: Dionys Asenkerschbaumer]
Heute machen wir einen kleinen Rundflug am #Gotikmontag: wir kreisen in der Luft über der beeindruckenden spätgotischen Kirche von Zell bei Falkenberg, landen auf der Empore und werfen einen Blick in den um 1500 erbauten Innenraum und den neugotischen Hochaltar – und da entdecken wir ihn...
...Einen neuen Kandidaten für unsere unregelmäßige, bislang nicht, jetzt aber schon betitelte Serie „Seltsame Heilige“. Da steht die um 1500 entstandene Figur des Heiligen Erasmus. Und falls Ihr Euch wundert, was er da für eine seltsame Winde in Händen hält: tja, das ist sein aufgerollter Darm, den man ihm mit einer Winde aus dem Leib gezogen haben soll. Und das Schöne dabei: er hat nicht nur diese Tortur, sondern noch manch weitere glücklich überlebt, kam irgendwann nach Formia ins sonnige #Italien, wo er (ohne Darm!) noch eine Weile als Seelsorger wirkte, bevor er selbst selig entschlief. Was für ein Durchhaltevermögen!
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Gotikmontag in Zimmern bei Tann: dort gibt es nicht nur eine gotische Pfarrkirche mit schöner Barockausstattung. Unbedingt anschauen sollte man sich die angebaute Seitenkapelle mit ihrer farbenprächtigen Ausmalung...
...Feine Goldlinien und zierliche Ranken fassen die Gewölberippen eine, dazwischen wird in opulenten Szenen das Leben Mariens, der Mutter Jesu, ausgebreitet und von Engeln mit Schriftbändern erläutert. All das hat der Maler Franz Xaver Zattler aus Wurmannsquick erst im Jahr 1897 an die mittelalterliche Decke gezaubert: was für ein wundervoller, farbensatter und frommer Comic.
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Mit der Hofmark Gern haben wir Euch hier am Gotikmontag schon früher bekannt gemacht. Heute zeigen wir Euch die zugehörigen Hofmarksherrn… Nein… den Job gibt es natürlich nicht mehr. Aber in Gern gibt es Andrea Gräfin Lösch und Thomas Graf Lösch...
... Beide kümmern sich bis heute vorbildlich um die Hinterlassenschaften Ihrer Vorfahren, die einst die Herrschaft im heutigen Ortsteil von Eggenfelden innehatten. Hier stehen sie vor dem Tor zum „Kellerberg“, einem vor Jahrhunderten künstlich aufgeschütteten Burghügel, den ein breiter Wassergraben umgibt. Thomas Graf Lösch kam hier auf der Insel zur Welt. Und für unseren Gotikmontag lässt er uns einen Blick in die Idylle hinter dem Tor werfen…
Ziemlich tief hinunter duckt sich dieser Altarraum hinter dem eingerückten Spitzbogen und dem vergleichsweise geräumigen restlichen Kirchengebäude von Thanndorf: Kein Wunder,...
....er ist auch wesentlich älter als dieses: am heutigen Gotikmontag bekommt ihr eine der frühesten gotischen Bauwerke im schönen Rottal-Inn zu sehen. Es stammt noch aus dem 14. Jahrhundert. Hier häkelt noch niemand ausgetüftelte Netze über das Gewölbe, wie wir das schon oft gezeigt haben. Stattdessen: schwere Kreuzrippen, die zudem noch ziemlich tief ansetzen. Alles ist breit und schwer. Wer hat da was von himmelsstrebender Gotik gesagt?
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
So wunderschön im Grünen liegt die Pfarrkirche in Asenham bei #Bad Birnbach, zu der wir Euch am heutigen Gotikmontag führen. Seit Alters verehrt man hier den Bauernheiligen #Leonhard...
...Der Legende nach hat er einst unschuldige Gefangene befreit, weswegen man ihn gerne mit Ketten darstellte. Die Rottaler Bauern erkannten in diesen aber eher die eisernen Fesseln, mit denen sie ihr Vieh anbanden und verehrten Leonhard vor allem als Patron ihrer wertvollen Rösser. Einige glückliche Pferdebesitzer wallfahrteten offenbar sogar nach Asenham und ließen zum Dank für himmlische Hilfe Hufeisen und Viehketten in der Kirche. Dort traute man dem Heiligen sogar noch mehr zu. Auf einem barocken Bild in der Kirche rufen die im Höllenfeuer angeketten „Armen Seelen“ den auf Wolken knienden Heiligen an: Möge er sie doch von ihren Qualen befreien!
(Fotos Kirche innen und außen: Dionys Asenkerschbaumer)
So ein gotischer Flügelaltar ist ein Wunderwerk an kunstvoll ausgearbeiteter Kleinteiligkeit. Am heutigen Gotikmontag zeigen wir Euch so ein Prachtstück: der Altar in der Kirche Heiligenstadt bei Gangkofen....
...Gestiftet hat ihn der einstige Chef des hiesigen Konvents des Deutschordens, Berthold von Sachsenheim. Man kann sich verlieren in den vielen Details, in Türmchen, Engelsdarstellungen, Reliefs und Tafeln. Wer den Altar umrundet kann sehen, dass sogar die Rückseite bemalt ist, nämlich mit einer Darstellung, dessen was zu der damaligen jeder bange erwartete: das Jüngste Gericht.
Ihr wollt mehr dazu wissen? Auf unserem Gotikportal erklärt ihn Euch ein echter Experte im Film „Gotische Ausstattung an Rott und Inn“ (https://gotikportal.de/kunst/).
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Alexius-Tag ist heute am 17. Juli und #Gotikmontag“! Wir zeigen Euch passend zum Feiertag die Alexikirche in Pfarrkirchen. Viele fahren oder laufen dran vorbei, rein gekommen sind wahrscheinlich nur wenige...
...Das Kirchlein ist ja auch immer zu. Zum Trost hier also ein Foto vom Innenraum und von einer der beiden hübschen spätgotischen Figuren hier drin, dem heiligen Wolfgang. Früher gehörte die Kapelle einmal zu einem „Leprosenhaus“: dort, weit vor den Toren der Stadt, quartierte man einst Menschen mit ansteckenden Krankheiten ein, damit die restlichen Bürger vor Seuchen bewahrt blieben. 1962 war dergleichen nicht mehr üblich. Dafür brauchte die Bundesstraße 388 mitten im Ort mehr Platz. Das Leprosenhaus stand im Weg und wurde abgebrochen. Die Kirche versetzte man ein Stück auf die Seite: Kein geringer Aufwand - und alles im Sinne der Verbesserung des damals explodierenden #Straßenverkehrs. Die Maßnahme erwies sich im Vergleich zum über 400 Jahre alten Kirchenbau allerdings als wenig nachhaltig: Gut 30 Jahre später baute man rund um Pfarrkirchen eine Umgehungsstraße…
Der 10. Juli 2023 ist ein sehr besonderer Gotikmontag: Wir eröffnen das Gotikportal www.gotikportal.de......
...Und aus diesem Grund gibt es gotische Portale quer durch den schönen Landkreis Rottal-Inn: Wir zeigen Euch Münchham, Eggenfelden, Ering, Schildthurn, Pfarrkirchen, als Beispiele für noch vielmehr. Lust auf eine Entdeckungsreise? Das Gotikportal hat vieles zu bieten!
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Backsteingotik am Gotikmontag: wer sagt denn, dass es die nur in #Norddeutschland gäbe. Auch in #Niederbayern...
....gibt es keine Sand- oder Kalksteinbrüche, deswegen hat man dort von jeher gerne mit Ziegeln gebaut. Zum Beispiel die hübsche kleine Kirche in Gehersdorf. Die Ziegel hat man aus Lehm in Formen gepresst und erhielt so ein paar Standardbauteile für Rippen und Profile, die man immer wieder verwenden konnte. So kann man manchmal ziemlich genau nachvollziehen, welcher Bautrupp wo sonst noch zugange war. In Gehersdorf war es der des „Meisters von Taubenbach“. Seinen Namen kennt man nicht, drum heißt er nach dem Ort seines Hauptwerkes, der Wallfahrtskirche #Taubenbach, grade mal 11 km von Gehersdorf entfernt…
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Dass die beiden Brüder Johannes und Paulus auf diesem Altarbild in Pildenau den Kopf verlieren, geschieht sicher nicht aus Schusseligkeit und schon gar nicht freiwillig...
...Kaiser Julian hat sie an einem 26. Juni vor rund 1660 Jahren köpfen lassen. Ob es ein Montag war, wissen wir nicht. Aber weil der Tag nahe an der Sonnenwende und dem wettertechnisch wichtigen Tag der Siebenschläfer liegt, hat man die beiden zu Wetterheiligen erklärt. Die kleine Kirche in Pildenau ist ihnen gewidmet, ein gotisches Kleinod mit barocker Ausstattung und Ausmalung, gleich an der B12 zwischen Ering und #Simbach am Inn. Ein Abstecher lohnt sich bei jedem Wetter!
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Gotikmontag präsentiert heute Romanik und Barock… Das kleine Kirchlein in Ruppertskirchen haben bestimmt schon viele gesehen, wenn sie von Arnstorf in Richtung Simbach bei Landau gefahren sind. Auch wenn sie meistens...
....verschlossen ist, beeindrucken die schlichten Proportionen und urtümlichen Rundbogenfriese. Wenn man es bis in den Innenraum schafft, trifft man auf barocke Altäre und ländliche Heilige: Bischof Ruppert tauft den Bayernherzog am Hochaltarbild.
Daneben schauen Isidor und Notburga dem Geschehen zu. Die beiden wurden einst von Knechten und Mägden hochverehrt, weil sie sich erfolgreich gegen übertriebenen Arbeitsaufträge ihrer Herrschaft zur Wehr gesetzt hatten: Arbeitskampf im Mittelalter!
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Corona??? … da war doch was… Ach ja: heute am Gotikmontag zeigen wir Euch die Coronakirche in Staudach. Tatsächlich war Corona mal eine...
... ganz beliebte Frau. In Staudach baute man ihr eine eigene Kirche, die einst viele Pilger besuchten. Sie half zum Beispiel in finanziellen Nöten, unter anderem auch bei der Schatzsuche. In Staudach hat man sie als Königin dargestellt, die einem untertänigste darum Bittenden eine Münze in die demütig zugereichte Schale wirft. Ob das heute noch funktioniert? Der Besuch der prächtigen Staudacher Kirche mit ihren goldgelb leuchtenden Gewölben lohnt sich in jedem Fall!
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Gotikmontag: Wer hat sich denn da vertan? Pfuschambau? Bausünde? Hat sich das jemand mal richtig angeschaut? Das Gewölbe der Pfarrkirche Julbach kann so nicht gewollt gewesen sein. Statt einer sauberen...
...Raute, wie es sich gehört, stehen in einem Gewölbejoch zwei ziemlich schiefe Fünfecke im Scheitel. Für eine Reklamation beim zuständigen Architekten ist es wohl zu spät: Gewährleistung abgelaufen…
Aber auch wenn es krumm ausschaut: ein bisschen Vielfalt tut auch gut und umgefallen ist bisher noch nichts: 539 Jahre lang. Das muss heute erstmal einer nachmachen…
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Gotikmontag fällt heute auf Pfingstmontag. Und weil an Pfingsten bekanntlich der Heilige Geist überall weht, zeigen wir Euch das Heilig-Geist-Spital in Eggenfelden. Kaum zu glauben...
..., aber diese Einrichtung besteht seit mehr als fünf Jahrhunderten und erfüllt noch immer ziemlich genau ihren ursprünglichen Zweck: alten und kranken Menschen eine Heimstatt zu geben. Die alten Schlafsäle hat man im Laufe der Zeit verkleinert und modernisiert.
Aber die Kirche schaut noch genau so aus, wie zu der Zeit, als Magdalena Lengfelder, eine betuchte und mehrfache Witwe, ihr ganzes Vermögen in die junge Stiftung einbrachte. Auch ihren Grabstein gibt es noch. Wenn man genau hinschaut, sieht darauf nicht nur die betende Witwe, sondern darüber auch den Engel, der Maria besucht. Auch bei dieser Gelegenheit soll ja der Heilige Geist im Spiel gewesen sein…
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Schatztruhen muss man gut versperren. Das gilt auch für sehr große Schatzkisten, wie die meist unbekannten aber doch ziemlich spektakuläre gotische Kirchen, die wir Euch am Gotikmontag zeigen. So wie jene...
....in Waldhof bei Pfarrkirchen im Rottal. Die hat man mit einem der schönsten gotischen Portale weit und breit versperrt. Über die mächtigen Holzbohlen ranken die Eisenbänder wie Schlingpflanzen mit roten und grünen Blättern.
Was für ein Erlebnis die Klinke dieser schweren Tür zu drücken und dann den hohen, weiten gotischen Kirchenraum zu betreten…
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Wer hat denn da gegraben? Breitbandausbau in Huldsessen? Oder woher kommen die Erdhaufen gleich hinter der Kirche in Huldsessen? Die Fragen stellen sich...
...am heutigen Gotikmontag. Aber nein, die Wälle sind schon viel älter! Reste eines Ringwalls in mittelalterlichen Zeiten aufgeworfen um Menschen, Hab und Gut zu schützen. Nur (…) mehr wissen wir darüber leider nicht. Schauen wir uns also die prächtige Kirche an (normalerweise untertags geöffnet), die auch zu der Zeit schon stand, als man sich hinter Wällen verschanzte.
Viel später, ab 1875 hat man sie dann wunderschön ausgebaut, verlängert und geschmückt mit neugotischen Zierden, Altären, Figuren und bunten Fenstern. Außerdem erhöhte man noch den uralten Turm mit markanten Stufengiebeln. Denn Wall hat er wohl schon früher locker überragt. Aber heute fällt er sogar bei #Tempo100 ins Auge, wenn man an der nahen B 388 vorbeirauscht….
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Neuschwanstein in Dietring bei Rimbach? Ja, wo ist es denn das Schloss??? Am heutigen...
...Gotikmontag stehen wir in hier vor der hübschen kleinen Kirche mit dem etwas befremdlichen Namen „Mariä Opferung“. Der Bau ist schlicht, hat nicht einmal Gewölbe. Wenn man die Südwand ganz genau anschaut, sieht man zugemauerte Türen und Fenster außerdem Reste eines Zierbandes aus Ziegeln, die man schlicht aber effektvoll übereck eingemauert hat.
Auch der Turm schaut mit seinen Rundbogenfensterchen noch recht nach #Romanik aus. Sind hier die Edlen von Dietring einst in die Kirche gegangen? War der „Hofbauer“ neben der Kirche gar ein Schlossherr?... Eher nicht -aber die breite Anhöhe hinter dem Ort heißt „Schlossberg“…Wenn das keine Spur ist…
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Der Gotikmontag führt uns in ein ländliches Bad… ja genau: nach Bad Birnbach. Dass ein Kurort überhaupt...
...so eine schöne alte Dorfkirche aufweisen kann, ist allein schon ein kleines Wunder. Dass dieser prächtige Bau mit seinen farbigen Gewölberippen, Schlusssteinen und Rankenmalereien immer noch steht, ist ein Glücksfall.
Vor allem, wenn man seine deprimierende Geschichte anschaut: Kaum erbaut, brandschatzten Söldner das Gotteshaus im bayerischen Erbfolgekrieg 1504. Danach brannte es noch ein paarmal aus und dann wurde der Turm auf der Südseite auch noch so baufällig, dass man ihn 1828 abtragen musste. Egal: in Bad Birnbach herrschte Wiederaufbauwille. Ein neuer Turm entstand auf der Ostseite. Noch ein paar Jahre später leistete man sich herrliche gotische Altäre, Kanzel und Orgelempore…sehr, sehr sehenswert und fast immer offen…
(Fotos: Kurverwaltung Birnbach, Dionys Asenkerschbaumer)
Gotikmontag: die Landschaft in Rottal-Inn ist groß und weit – die Siedlungen sind es eher nicht. Sogar München...
...heißt hier „Kleinmünchen“, liegt nicht weit von Arnstorf und besteht aus nicht mehr als ein paar Häusern mit Kirche. Das Gotteshaus ist klein, schmuckreich und ziemlich alt. Vor allem sind noch ein paar sehr lebensnahe Heiligenfiguren aus der Zeit um 1500 erhalten. Leider schauen sie alle etwas schlecht gelaunt. Niedergeschlagen sinniert Katharina über ihrem Buch.
Grimmig blickt uns der sonst so freundliche Bischof Nikolaus in die Augen und Barbara wirft stolz und ein bisschen herablassend ihre Zöpfe. Was haben die alle bloß? Ist ihnen dieses München zu klein? Zu wenig los hier? Oder fühlen sich die mittelalterlichen Damen und Herren am barocken Altar nicht wohl?
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Manchmal stehen wir auch am Gotikmontag erstmal vor verschlossenen Türen. Während wir darauf...
...warten, dass jemand den Schlüssel zur kleinen Leonhardskirche in Gambach bei Pfarrkirchen vorbeibringt, machen wir es uns auf den einladenden Sitzbänken in der Torhalle gemütlich, bewundern das hübsch gezierte Gewölbe und die mächtige Holztür im vielfach geschwungenen, spitzen Portal. Die starken Eisenbänder und das leicht angerostete Schloss sorgen offenbar schon seit über fünfhundert Jahren dafür, dass hier niemand unbefugt eintritt.
Für uns findet sich dann doch jemand, der aufsperrt. Schwer dreht sich der Schlüssel im Schloss. Es knarzt in den Angeln. Doch dann wird der Blick frei in diesen wunderbar festlichen Innenraum, den die bäuerlichen Wallfahrer einst ihrem Viehpatron Leonhard errichtet hatten.
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Gotikmontag ist Ostermontag: wir zeigen Euch den Auferstandenen vom spätgotischen Wandelaltar in der kleinen Kirche Pischelsberg bei Eggenfelden. So ein...
....Wandelaltar: das ist Multimedia im Mittelalter. Man sieht Figuren und Bilder, man klappt auf und zu und umrundet das Ganze. Immer wieder sieht man etwas Neues. Meist war der Altar früher zugeklappt. Nur an Festtagen wie Ostern erblickte man staunend und mächtig beeindruckt den gold-ornamentierten Schrein mit seinen geschnitzten Heiligen.
Nur der Auferstandene ganz oben im Gesprenge war in Pischelsberg das ganze Jahr über zu sehen: Frohe Ostern! Ein ganzes Jahr…
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Auf Palmsonntag folgt Gotikmontag: bei uns zieht der Palmesel mit einem Tag Verspätung ein, und zwar jener aus der Pfarrkirche in Erlach bei Simbach am Inn. Einstmals zog...
...man ihn im nahen Winkelham am Palmsonntag durch die Straßen, um an den Einzug Jesu nach Jerusalem zu erinnern. Als Sinnbild seiner Bescheidenheit ritt dieser einst auf einem Esel, derweil man ihm zujubelte und ein paar Tage später umbrachte… So ist die Welt. Die Kirche in Winkelham hat man irgendwann abgerissen.
Doch den Palmesel bewahrte man auf und brachte ihn in die benachbarte prächtige Erlacher Kirche: „Hosanna“, möchte man rufen, „da reitet er ja immer noch!“ Doch ganz hinten im Kirchenlanghaus hat der sein künftiges Schicksal schon im Blick: am Chorbogen hängt das Kreuz, darüber figurierte, spätgotische Gewölbe darunter die geballte Pracht barocker Altäre ‒ zwischen Himmel und Erde.
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Heute wird’s gruftig am Gotikmontag… „unter dem Chor der Kirche befindet sich eine Gruft mit Angehörigen des freiherrlichen Geschlechtes von Tattenbach, die anscheinend seit dem 16. Jahrhundert das Schloss "innehatten“. Das haben wir...
....in einem hundert Jahre alten Buch gelesen. Ein Schloss? Tote Freiherren?? Eine Gruft??? Wo ist das alles hin? Vom Schloss erzählt wenigstens noch ein „Schlossweg“ nicht weit von der Kirche. Einen Abgang zur Tattenbachgruft unter dem Chor der Kirche suchen wir allerdings vergeblich. Dafür finden wir jede Menge verstorbener Freiherren in Form marmorner Grabdenkmäler an den Wänden.
Der älteste ist wesentlich schlichter als die Übrigen und er hat sich besonders gut versteckt: Man muss schon hinter die Säule der Kanzel kriechen, wenn man die knappe Inschrift entziffern will: „Anno Domini 1425 Hanns Tatenpeckh“, list man da. Er war der erste Tattenbacher Hofmarksherr in Falkenberg.
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Wie Quasimodo im Glockenturm! An diesem Gotikmontag begeben wir uns auf eine Reise in die Vergangenheit. Es rankt...
...sich die mittelalterliche Sage um das kleine Dörfchen Rogglfing, dass schon zu dunkelsten Zeiten ein Raubritter namens „Rocholfing“ sein Unwesen dort getrieben haben soll und dem Ort so seinen Namen gab. Schon von außen spektakulär: Spitz wie eh und je sticht der gotische Kirchturm der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt pfeilgerade in den Himmel!
Mysteriös geht es im Inneren des Turmes zu: Alte knorrige Holzleitern führen in die immer enger werdenden Stockwerke des Kirchturms beinahe hinauf bis zur Spitze. Dort wo sich früher die Glöckner an Seilen schwangen, übernimmt heute allerdings die Elektronik das Geläute. Wer zu Spinnen- oder Platzangst neigt, sollte lieber wieder schnell den sicheren Boden unter den Füßen erreichen und im Langhaus das wunderschöne Deckengewölbe aus gotischer Zeit genießen!
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Meisterliche spätmittelalterliche Netzgewölbe, heute am Gotikmontag? Naja… Was sich in Mitterskirchen über den Köpfen der Gläubigen rundet ist nicht Stein und auch nicht Ziegel, sondern „Rabitz“ – verputztes Drahtgeflecht, wenn man so will. Es entstand auch...
...nicht im Mittelalter, sondern erst vor gut 130 Jahren. Dazu kaufte man eine passende neugotische Einrichtung, denn das bisherige barocker Erscheinungsbild war ein bisschen aus der Mode gekommen. Vor gut sechzig Jahren haben sich die Zeiten erneut gewendet. Ein neuer Pfarrer liebte den Barock und ersetzte die neugotische Ausstattung 1959/60 kurzerhand durch Altäre und Kanzel im feinstem Neo-Neubarock – und die sind bisher tatsächlich stehen geblieben...
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Wir spielen Indiana Jones im Rottal! Eine geheime Mission führt uns an diesem Gotikmontag nach Malgersdorf. Die dortige...
...Frauenkapelle am Anger birgt ein besonders rätselhaftes Fresko: In der Romanik hat man an der Wand abgebildet, wie zu biblischen Zeiten König Herodes die Kinder in Betlehem ermorden lässt. Beim Umbau in der Gotik hat man das Bild dann mit dem heiligen Christophorus übermalt. 2019 hat ein Archäologen Team bei einer Kirchenführung lebhaft mit Grundschülern aus Malgersdorf über den Grund dafür diskutiert. Und alle Schüler waren sich einig: Es kann kein Zufall sein, dass dieses kinderfeindliche Bild ausgerechnet von der Darstellung eines beschützten Jesuskinds, in den Armen des heiligen Christophorus übermalt wurde! ...Was meint ihr?
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Mix der Epochen! Oder doch eher Konflikt der Epochen? Diese Frage stellen wir uns an diesem Gotikmontag in Martinskirchen, einem kleinen Örtchen der Gemeinde Wurmannsquick. An ländlicher Idylle...
...kaum zu übertreffen, ragt der spätgotische Turm der Filialkirche St. Martinus über das sanfte niederbayerische Hügelland und die gedrückte Zwiebelhaube wacht über seine Bewohner. Betreten wir die Kirche, erwartet uns ein wunderschöner Hochalter aus der Zeit des Barock. Geschmückt wird er mit einem Gemälde des heiligen St. Martin von Maler Franz Xaver Zattler aus dem Jahre 1871. Gleich darüber punktet schließlich noch ein gotisches Deckengewölbe mit seinen beeindruckend verzierten Netzrippen. Harmoniert doch alles wunderbar miteinander! ...Oder passt gar nicht?
Was meint Ihr? Schreibt es uns gern in die Kommentare!
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Martinstoedling – das ist nun wirklich eine sehr kleine Kirche auch für unseren Gotikmontag. Ziemlich klein aber auch ziemlich alt: 1484 hat man...
....sie bei Egglham errichtet. Viel Geld war nicht da, drum bezog man die Mauern einer älteren Vorgängerkirche mit ein. Recycling nennt man das und nachhaltig ist es auch. Knapp dreihundert Jahre später war man immer noch knapp bei Kasse, aber einen moderneren Altar hätte man schon gerne gehabt. Was also tun? Die Lösung: Secondhand. Im blühende Wallfahrtsort Sammarei ein paar Kilometer entfernt hatte man sich 1772 einen neuen Gnadenaltar geleistet. Der alte, erst 80 Jahre alt, praktisch neuwertig, war zu haben. Seither ranken die barocken Schnitzereien, spielen die hölzernen Putten des Schnitzers Jakob Christoph Bendl aus Osterhofen unter den geometrischen Rippen der kleinen, uralten Kirche in Martinstödling.
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Wir haben eine Himmelsleiter entdeckt! Auf uralten, ausgetretenen Sprossen führt sie uns am Gotikmontag steil nach oben. Bis in himmlische Gefilde reicht sie zwar nicht...
... Nur bis zu den Glocken des superschlanken Türmchens der kleinen Kirche in Grasensee. Die liegt idyllisch einsam im Tal des Grasensseer Bachs in der Gemeinde Rogglfing. Das Jahr 1522 hat man an der Wand über dem barocken Altar vermerkt: Damals wurde die Kirche dem Heiligen Kolomann als Heiligtum errichtet.
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
An unserem Gotikmontag geht’s heute um Menschen, die gerne mit einem Kopf spazieren gehen… Sowas gibt’s tatsächlich: Mit dem Kopf in der Hand...
... steht der heilige Alban am Hochaltar der Wallfahrtskirche Taubenbach. Der Legende zufolge trug er nach seiner Enthauptung höchstselbst seinen Kopf zur gewünschten Ruhestätte in Mainz. In Taubenbach folgten die Wallfahrer seinem Vorbild. Sie brachten mit Getreide gefüllte Tonköpfe, sogenannte „Albanischädel“, hierher und flehten damit (unter anderem) um nachlassende Kopfschmerzen und heilende Kopfverletzungen. Auf Wandfresken hat man die Pilger in der Kirche dargestellt. Und auch einige der mitgebrachten Albanischädel sind noch erhalten.
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Unser Gotikmontag führt uns nach Reicheneibach, heute ein Ortsteil von Gangkofen im Landkreis Rottal-Inn – früher aber mal eine selbständige Hofmark mit eigenem Adelsgeschlecht, acht Bauern, dazu Wirt, Schneider, Bader, Kramer, Zimmermann und Leinweber. Eine perfekte...
...kleine Welt. In der Kirche kam man zusammen, wenn man nicht gerade gemeinsam beim Wirt saß. Die Herren, im Mittelalter waren die Ecker zu Eybach. Sie kümmerten sich um das Kirchengebäude, in dem sie wohl auch einmal begraben werden sollten. Auf einem der Fresken hat sich einer der frommen Stifter abbilden lassen, ein junger Mann in ritterlichem Gewand, der hier schon seit fünfeinhalb Jahrhunderten auf Knien um sein Seelenheil fleht.
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
„Grafendorf“, so hieß die Pfarrei eigentlich einmal im Mittelalter. Heute ist Obergrafendorf eine Filiale der Pfarrei Münchsdorf. Allerdings mit einer ziemlich...
...großen Kirche, erbaut in spätgotischer Zeit, 1863 erhöht und verlängert.Die farbenprächtigen neugotischen Altäre fügen sich wunderbar ein und beherbergen noch manches ältere Stück: so ein wunderschönes Relief der Grablegung Christi aus der Zeit um 1480/90.
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Wir fliegen heute über Triftern, und von hier oben sieht man es gut: Die Kirche mit den Häusern drum herum bildeten einmal eine Burg, inklusive Wehrmauer und Tor. Der heutige Kirchturm...
...wurde im hohen Mittalalter als Wehrturm errichtet, mit bester Aussicht auf heranrückende Feinde.Heute geht’s hier friedlicher zu. Die Kirche beherbergt eine wunderbare Ausstattung der Neugotik, eine gewaltige Orgel mit spanischen Trompeten und ein beachtliches Chorbogenkreuz aus dem Jahr 1660: warum nicht auch mal Barock am Gotikmontag ?
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Ein echtes Prachtstück ist der Taufstein in Ering am Inn, den wir Euch am heutigen Gotikmontag zeigen. Gestiftet hat ihn im Jahr 1408 der hiesige...
...Pfarrer Andreas Prantstetter, offenbar ein schwerreicher Mann. Vermutlich hat ihm das Taufen so viel Spaß gemacht. Ein paar Jahre zuvor, 1402, hatte man gerade den Umbau der Pfarrkirche vollendet, nur um rund 80 Jahres später erneut auszubauen und die Kirche mit den prächtigen Netzgewölben zu zieren. Doch damit nicht genug: im Laufe der Jahrhunderte kamen Anbauten und weitere Einrichtungsgegenstände dazu. Der Pfarrer hätte seine Freude gehabt…
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Winterlich ist dieser Gotikmontag…. Wir wärmen Euch ein bisschen mit Bilder der wunderschönen kleinen Wallfahrtskirche Wald bei Nöham: Ein festlicher...
...gotischer Raum, den man 1483 in den Mauern einer noch viel älteren Kirche eingerichtet hat.Auch hier zeigt sich einmal wieder, dass Stilmix funktioniert. Hinzu kommen prachtvollen barocke Altäre. Sie fügen sich wie selbstverständlich in die mittelalterliche Umgebung. Bis vor gut hundert Jahren war an diesem abgeschiedenen Ort offenbar wesentlich mehr los als heute. Davon zeugen die zahlreichen Votivtafeln aber auch historische Kritzeleien, die die Wallfahrer im Laufe der Jahrhunderte hinterlassen haben.
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Der Gotikmontag fällt heute auf den 2. Weihnachtsfeiertag, auch Stephanstag genannt. Glückwunsch an alle, die Stephan, Stefan, Steffi, Stefanie, Steven, Stefano, Etienne, István … oder ähnlich heißen! Wir zeigen...
...Euch Euren Namenspatron, wie man ihn auf einem Altar in der Kirche Oberdietfurt entdecken kann. Er hält mit seinem Gewand die Steine, mit denen man ihn bewarf, bis er tot zusammensank. Neben ihm steht Kollege Laurentius, den man (auch nicht viel besser) auf dem Rost grillte. Und was sagte Stephanus, als ihn seine Peiniger mit Steinen bewarfen: „Rechne ihnen diese Sünde nicht an!“ Die letzten Worte des Laurentius waren nicht ganz so großmütig, dafür bewies er noch auf dem Grill Humor: „Der Braten ist auf der einen Seite gar“, sagte er zu seinen Schergen, „Ihr könnt mich jetzt umdrehen!“.
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Kirchdörfer gibt es viele. Das Kichdorf, das wir Euch heute am Gotikmontag vorstellen, liegt auf der bayerischen Seite des Inns. Und das Bauwerk, das dem Dorf...
...seinen Namen gibt, ist schon ein bisschen spektakulär.In der letzten Phase der späten Gotik, so um 1500, als man schon alles ausprobiert hat, was man mit Pfeilern, Netzrippen und Maßwerk so anstellen kann, lernt die Gotik den Swing: in eleganten Kurven und sanftem Rhythmus fließen die Rippenbögen über die Gewölbe… Zumindest dem Wappentierchen an einem der Bogenanfänger scheint’s zu gefallen…
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Wer hat da was vom dunklen Mittelalter gesagt? Alles duster und Grau in Grau? Unser Gotikmontag zeigt heute: das Gegenteil ist richtig. Das Leben war...
...bunt, vielfältig und sogar voller Musik. So wie die Hirschbacher Kirche......wo man vor ungefähr 60 Jahren die farbige Ausmalung aus dem Jahr 1457 unter vielen Farbschichten wiederfand. Neben zahlreichen erzählfreudigen Heiligenlegenden gibt es sogar einen Engel mit Dudelsack. Mag sein, dass die Restauratoren damals ein bisschen großzügig und mit Phantasie ergänzten… In jedem Fall erhält man einen schönen Eindruck davon, wieviel Farbenpracht in spätmittelalterlichen Kirchen einmal üblich war.
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Nikolausabend am Gotikmontag! Wie kommt es eigentlich, dass wir am Abend vor dem Nikolausfest Schuhe herrichten und Teller aufstellen? Wieso singen...
...die Kinder hoffnungsfroh: „Niklaus legt gewiss was drauf“?Auf dem Hochaltar der Eggenfeldener Pfarrkirche haben wir die Lösung gefunden: ein nicht mehr bekannter Schnitzer setzte dort um 1510/20 die Geschichte vom verarmten Kaufmann ins Bild. Der war ganz verzweifelt, weil er nicht wusste, wie er die Aussteuer seiner drei Töchter finanzieren sollte. Da kam des Nachts der Heilige Bischof Nikolaus vorbei und warf, während alle friedlich schlummerten, drei goldene Kugeln zum Fenster rein: das Eheglück der drei Frauen war gerettet…
Unser Gotikmontag führt uns nach Moosvogl. Das ist ein sehr kleiner Weiler bei Massing und die gleichfalls kleine Kirche schaut auf den ersten Blick eher unspektakulär aus. Doch wenn...
...man durch die eisenbeschlagene Tür den Innenraum betritt, ist man erstmal ziemlich verblüfft: Eine ungeheuer weite, achtseitige Kuppel wölbt sich da über dem kleinen quadratischen Hauptraum. Man schaut nach oben. Und da geht er auf: ein wunderschöner Stern mit acht Spitzen… ein erster Weihnachtsstern im Advent!
Fotos: Dionys Asenkerschbaumer
So kennt man das: da verhandeln zwei Herren und die Frauen stehen im Hintergrund… Dabei geht es hier um ein Mädchen: Maria, der Überlieferung nach gerade mal drei Jahre alt, wurde von ihren Eltern zur weiteren Erziehung in den Tempel gebracht. Seit dem...
...6. Jahrhundert feiert man das am 21. November als Fest „Maria Tempelgang“ in der orthodoxen Kirche (die Katholiken zogen ein paar Jahrhunderte später nach). Auf dem Altar in Guteneck bei Johanniskirchen von etwa 1510 ist die Szene Teil einer großen Bildergeschichte zum Leben der Maria von ihrer Geburt bis zu Tod und Himmelfahrt.
Und was sagte das Kind, als man es mit drei Jahren einfach so wegbrachte? Die Legende berichtet, die kleine Maria habe sich nicht mal nach ihren Eltern umgedreht, ihre Füße haben sogar unwillkürlich zu tanzen begonnen „und das ganze Haus Israel gewann sie lieb“.
Fotos: Dionys Asenkerschbaumer
November: Allerheiligen, Totensonntag, Volkstrauertag. Dazu passt am besten ein Grabstein. Wir zeigen Euch jenen der Familie Sulzberg zu Hofau. „Der Sulzberg Namen zu Hoffaw gar abgestorben ist“ kann man da lesen. Der letzte seines Namens...
..., Jörg von Sulzberg, und seine Frau Barbara stifteten, bevor sie selig entschliefen, in Unterdietfurt einen wunderschönen Klappaltar zu Ehren der Apostel Simon und Thaddäus. Deren Tod war weit weniger selig: Thaddäus hat man mit der Keule erschlagen, Simon den Kopf abgesägt. Aber auch das haben sie anscheinend überstanden: Kraftvoll wie zu Lebzeiten grüßen sie aus ihren Nischen am Unterdietfurter Altar
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
Gotischer Kasten und Georgskirche sind nur ein kleiner Teil der „Hofmark Gern“. Dazu gehören auch Unterwirt und Oberwirt, Hofrichterhaus, Roßstall, Brauerei, Mälzerei, zwei untergegangene Schlösser, Wassergräben und noch ein paar andere Übrigbleibsel. Sie Stammen...
... größtenteils aus einer Zeit, als hier die Grafen von Closen die Getreideabgaben der Hofmarksuntertanen in ihrem Kasten bunkerten, Gericht hielten und sich nach ihrem Ableben in der eigenen Kirche prachtvolle Denkmäler setzten. Die gotischen Netzrippen, die dort einst das Gewölbe schmückten, waren im 18. Jahrhundert nicht mehr modern. Drum schlug man sie kurzerhand ab und bemalte die Flächen mit zeitgemäßem Rokoko-Prunk. Und siehe: der Stilmix funktioniert. Gotische Bögen, barocke Balustraden und Rocaillen harmonieren prächtig.
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)
„Ein feste Burg ist unser Gott“. Luther kann man auch im katholischen Rottal zitieren... Die Georgskirche in Hölzlberg bei Asenham geht tatsächlich auf eine alte Burg zurück. 1287 hat man...
...die Kapelle auf dem alten Edelsitz Plankenberg geweiht. Sie gehört zu den ältesten gotischen Kirchen an Rott und Inn. 1812 hätte sie die bayerischen Oberen gerne abgerissen und aus den Steinen eine Schule gebaut. Da kaufte sie ein benachbarter Bauer, Michael Abtmeier von Wimm, einfach auf. Eine alte Burgkapelle weicht nicht so schnell…
(Fotos: Dionys Asenkerschbaumer)